Dezentrale Ladestationen für Elektroautos in Mehrfamilienhäusern dank Mieterstrom

Beitragsbild Ladestation in Mehrfamilienhaus Elektroauto an Zapfsäule angeschlossen

Dezentrale Ladestationen für Elektroautos in Mehrfamilienhäusern dank Mieterstrom

Mit der Zielsetzung, CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren verpflichtet sich die Bundesregierung zu Maßnahmen, die die Senkung der Emissionen fördern. Eine wichtige Säule stellt hierbei der Verkehrssektor dar, der aktuell für rund 20% aller CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich ist –  Mit Hilfe von dezentralen Ladestationen für Elektrofahrzeuge dank Mieterstrom können die CO2-Emissionen im Verkehrssektor drastisch gesenkt werden!

Elektroautos im Straßenverkehr

Hauptverursacher ist der Straßenverkehr: Knapp 96 % der Verkehrsemissionen stoßen LKWs und PKWs aus. Der PKW ist hierbei für zwei Drittel der ausgestoßenen Emissionen verantwortlich. Die Gründe liegen vor allem an der noch hohen Anzahl an zugelassenen Fahrzeugen, die mit Benzin und Diesel betrieben werden.

Um dem entgegenzuwirken, setzt die Bundesregierung im Verkehrssektor auf Elektromobilität. Grundlegend bedeutet das, dass anstatt eines Verbrennungsmotors, der mit Benzin oder Diesel betrieben wird, ein Elektromotor im Auto verbaut ist, der mit Strom angetrieben wird. Während dem Betrieb fallen bei einem Elektroauto keine CO2-Emissionen an, wodurch dieser eine umweltfreundliche Alternative zu einem Verbrenner darstellt.

Für die Beschleunigung des Wandelns von Verbrennerautos auf Elektroautos hat die Bundesregierung und die Automobilindustrie die Kaufprämie, den „Umweltbonus“, ins Leben gerufen: Bis zu 6.000 Euro können Käuferinnen und Käufer für Elektroautos erhalten. Bis zu 4.500 Euro beträgt der Zuschuss beim Kauf eines von außen aufladbaren Hybridelektrofahrzeugs. Weiterhin bleiben die Elektroautos von der Kfz-Steuer befreit.

Hinzu kommen weitere Förderungen seitens der Kommunen und den einzelnen Bundesländern. So sollen bis 2030 sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren.

Laden von Elektroautos – so funktioniert’s

Der Ladeprozess des Elektroautos kann im Eigenheim über zwei Arten erfolgen: Hierbei kann das Auto zum einen über die hauseigene Steckdose oder eine E-Ladesäule (auch Wallbox genannt) geladen werden. Der Strom kommt dabei aus dem Stromnetz. Eine umweltfreundlichere Alternative stellt die Anbindung der Ladesäule mit der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach dar. Hierbei lädt der günstigere Solarstrom aus der PV-Anlage das Elektroauto auf.

Im Mehrfamilienhaus wird dies durch das Mieterstrommodell umgesetzt. Dabei wird Strom aus der Photovoltaik-Anlage an die Verbraucher im Gebäude (z.B. Mieter, Allgemeinstrom, Wärmepumpe, E-Ladesäulen etc.) verteilt. Der Strom bleibt dabei primär im Gebäude und wird auf alle Verbraucher aufgeteilt. Erst wenn alle Mieter:innen versorgt und alle Elektrofahrzeuge vollgeladen sind, wird der restliche Solarstrom ins öffentliche Netz gespeist.

Die Nutzung des Solarstroms für die Ladestationen für die Elektroautos ist zum einen nicht nur günstiger als die direkte Ladung über das öffentliche Stromnetz, sondern auch deutlich CO2 einsparender, wie u.a. eine Studie im Rahmen einer Bachelorarbeit bei EINHUNDERT zeigt.

Die Ergebnisse der Arbeit zeigen auf, dass die Nutzung einer PV-Mieterstromanlage zur Versorgung der E-Ladesäulen im Durchschnitt zehn Prozent der CO2-Emissionen gegenüber der reinen Versorgung aus dem öffentlichen Netz pro Mehrparteiengebäude einsparen kann – rund 0,2 – 0,45 Tonnen pro Jahr!

Zum Vergleich: So viel CO2 wird bei einer Flugreise von Köln nach Mallorca ausgestoßen. Grund dafür ist der deutlich geringere CO2-Emissionsfaktor. Bei PV-Mieterstrom liegt der Wert bei circa 62 Gramm CO2/kWh, bei Strom aus dem öffentlichen Netz bei circa 366 Gramm CO2/kWh.

E-Mobilität und Mieterstrom im Mehrfamilienhaus

Besonders bei der Verschiebung der Ladezeilen in die Mittagsstunden können weitere 15% CO2 eingespart werden – denn mittags wird der größte Solarstromanteil produziert.

Insbesondere durch die steigende Anzahl an Arbeitnehmern, die während der Coronapandemie aus dem Homeoffice arbeiten, zeigt sich ein deutlich größeres Einsparpotenzial, da das Elektroauto in den Mittagsstunden an der Ladesäule angeschlossen und umweltfreundlich geladen werden kann. Der CO2-Ausstoß wird zudem über die Nutzung eines Batteriespeichers weiter gesenkt. Hier kann überschüssiger Strom gespeichert werden, der dann zum Einsatz kommt, wenn die Sonne nicht scheint und die PV-Anlage zu wenig Strom liefert.

Zusammengefasst lässt sich somit sagen, dass es durch eine Mieterstromanlage möglich ist, auch als Mieter:in das E-Auto über Solarstrom zu laden. Somit kann der eigene CO2-Ausstoß gesenkt und einen Teil zur Umsetzung der Klimaziele beigetragen werden. Mit Blick auf die steigenden Benzin- und Dieselpreise stellt das Elektroauto, welches mit Solarstrom geladen wird, eine günstigere und umweltfreundliche Alternative zu einem Verbrenner dar.

 

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